Rückblick 12. GMRT Düsseldorf

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde von Malaysia,

am 7. März 2018 fand im Ernst-Schneider-Saal der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Düsseldorf der mittlerweile 12. German Malaysian Round Table (GMRT) statt. Mit 30 Teilnehmern war die Veranstaltung wiederum sehr gut besucht. Nach einer kurzen Begrüßung durch Karin Lange, Referentin der Abteilung Außenwirtschaft der IHK zu Düsseldorf und Roland Mauss, Chapter Initiator des GMRT Düsseldorf ging es für das Auditorium direkt zum ersten inhaltlichen Beitrag.

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Herr Saber Ben Neticha, Islamic Compliance Officer der KT Bank AG, referierte zum gerade sehr aktuellen Thema „Islamic Banking – internationaler Wachstumsmarkt und ethische Alternative. Herr Ben Neticha, der islamisches Recht und Theologie studiert hat sowie Vorstandsmitglied im Dialoggremium Rat der Religionen in Frankfurt am Main ist, konnte in einem sehr interessanten Vortrag einen verständlichen, aber dennoch auch sehr detaillierten Einblick in das Islamic Banking geben. Zunächst wurde die KT Bank AG, unter anderem auch mit einem kurzen Unternehmensfilm, als Pionier des Islamic Banking in Deutschland und der Eurozone vorgestellt. Die KT Bank AG gehört über die Muttergesellschaft Kuveyt Türk Bank zur kuwaitischen Finanzgruppe Kuwait Finance House. Diese ist seit 2005 auch mit einer eigenen Bank in Malaysia tätig.

Neben einer Marktübersicht über das Konzept des Islamic Banking generell und in Malaysia wurden durch den Referenten anhand von zahlreichen, anschaulichen und mitunter auch individuell geprägten Beispielen die Prinzipien und das Wertekonzept des Islamic Banking vorgestellt und erläutert. Auch ging es darum, warum es sich beim Islamic Banking um eine ethische Alternative oder Orientierung für den konventionellen Finanzsektor handeln könnte. In der Tat sind nach der Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 neue Konzepte gefragt und nicht wenige Geschäftsbanken sind bemüht, ein tragfähiges und auch ethisch nachhaltiges Geschäftsmodell zu finden. Bei Kunden, Bürgern und sonstigen Stakeholdern muss verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden.

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Nicht immer ist es ganz einfach, die Produkte des islamischen Bankwesens in Einklang mit den zum Beispiel in Deutschland bestehenden steuerlichen Rahmenbedingungen zu bringen. So gilt es bei einer Immobilienfinanzierung zu vermeiden, dass mehrfach Grunderwerbssteuer anfällt. Aber im Dialog mit Behörden und Steuerexperten konnten bisher immer brauchbare Lösungen gefunden werden. Und mit einer bereits großen und weiter steigenden muslimischen Community in Deutschland und anderswo, steigt auch die Nachfrage nach Islamic Banking-Produkten deutlich. Die KT-Bank AG ist nach eigenen Angaben bislang der einzige Anbieter von Islamic Banking in Deutschland. Insgesamt danken wir Herrn Saber Ben Neticha für einen sehr interessanten und sehr guten Vortrag.

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Für Abwechslung und ein wenig Entspannung sorgte schon traditionell der die beiden Vortragsblöcke unterbrechende Videobeitrag. Dieses Mal konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter dem Filmtitel: „Sabah, Malaysian Borneo“ den Bundesstaat Sabah näher kennenlernen. Sabah liegt im nördlichen Teil der Insel Borneo.

Initiatoren und Gäste waren dann sehr erfreut und geehrt, als zweiten Vortragenden Herrn Paramsothy Thamotharampillai-Göbel zu begrüßen. Nicht nur dass er als gebürtiger Malaysier und langjährig in Deutschland und Europa beheimateter Referent aus erster Hand über die kulturellen Unterschiede im Geschäfts- und (Privat-)leben zwischen Deutschland und Malaysia berichten konnte, sondern mit ihm konnte auch der Co-Gründer von GMRT in Deutschland begrüßt werden. Herr Thamotharampillai-Göbel hatte gemeinsam mit Herrn Jai Shankar, Trade Consul/Commissioner von Matrade in Frankfurt am Main im Jahr 2014 GMRT erfolgreich konzipiert und begründet, wie die inzwischen zahlreichen Veranstaltungen an verschiedenen Orten zeigen.

Die kulturellen Unterschiede wurden in dem sehr kurzweiligen und lebhaften Vortrag an einem Beispiel aus der Jungend des Referenten – didaktisch unterstützt durch zahlreiche Skizzen, Fotos und sowie verschiedenen Icons – illustriert. Dabei wurde das Auditorium immer wieder einbezogen und um Einschätzung gefragt, wie es nun wohl in dieser oder jener Situation weitergehen würde. Mitunter war es überraschend festzustellen, wie sich die tatsächliche Fortsetzung von den Antworten der überwiegend deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschied.

Ein sehr wesentlicher Unterschied zwischen den Kulturen besteht zum Beispiel in der unterschiedlichen Wahrnehmung und Bewertung von Macht und Ungleichheit. So drehten sich auch viele Ausführungen um diese beiden Bereiche. Leider, aber aufgrund der langjährigen Erfahrung auch nicht wirklich überraschend, reichte die vorgesehene Zeit nicht aus, um den unerschöpflichen Erfahrungsschatz von Herrn Thamotharampillai-Göbel angemessen zu beleuchten, aber der sowohl persönliche, wie auch professionelle Vortrag konnte einen sehr guten Eindruck davon vermitteln, wie man sich seine Tätigkeit als interkultureller Trainer für zahlreiche namhafte deutsche Automobilkonzerne bei entsprechenden Fragestellungen vorstellen muss. Eine Fortsetzung darf sicher gerne zu gegebener Zeit folgen.

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Zum Schluss der Veranstaltung dankte Roland Mauss den beiden Referenten Herrn Saber Ben Neticha und Herrn Paramsothy Thamotharampillai-Göbel ganz herzlich für ihre Beiträge. Auch der IHK zu Düsseldorf, als Unterstützer und Hausherr sowie der Firma Oryx Stainless als Sponsor des Fingerfoodbuffets galt ein besonderer Dank. Die weiteren Termine für das laufende Jahr 2018 lauten:

  1. Juni 2018 und 14. November 2018.

Mit freundlichen Grüßen

GMRT Düsseldorf

Roland Mauss

duesseldorf@gmrt.de

www.gmrt.de